Im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des Bau- und Förderverein der Altdorfer Kirche e.V. wurden 10 Speierlinge
gepflanzt. Dank zahlreicher Spender war die Finanzierung schnell geklärt.
Am Kerwesamstag 17.09.2022 begann unter Mithilfe zahlreicher Helfer die Pflanzung der Bäume unter Anleitung der
Baumschule Lied aus Godramstein. Die Standorte sind sechs Stück auf dem Kirchengelände und je zwei an den
Regenrückhaltebecken Richtung Freimersheim und am Neubaugebiet. Nach vier Stunden waren alle Bäume
gepflanzt, angegossen und mit Pfosten stabilisiert. Diese Aktion fand auch unter Mithilfe der Aktion Käferkarawane
statt. Artenvielfalt rund um die Kirchen, Gemeindehäuser und Kitas fördern: Das ist das Ziel der „Käferkarawane“. Um
es zu erreichen, werden Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) seit 1.
Juni 2022 unterstützt. Es entstand eine Projektstelle, die Landschaftsplanerin und Gärtnerin Désirée Winkler
übernimmt. Sie begleitet die Gemeinden dabei, ihre Flächen ökologisch aufzuwerten. Daneben möchte sie die
Beteiligten weiterbilden und sensibel machen für den Natur- und Artenschutz. Der KiBau bedankt sich recht herzlich
bei allen Helfern und Beteiligten zu dieser gelungenen Aktion. 10 Bäume mehr in Altdorf, 10 Speierlinge, toll.
Der Speierling ist ein kurzstämmiges Wildobstgehölz mit dekorativen Schirmblüten und herb-säuerlichen Früchten.
Ein frei stehender Baum erreicht ausgewachsen eine Höhe zwischen zehn und 15 Metern. Seine eindrucksvolle, weit
ausladende Krone weist eine rundlich gewölbte Form auf. Ihre Breite liegt bei zwei Dritteln seiner Höhe. Das kräftige,
reich belaubte Astwerk springt sofort ins Auge. Der Speierling ist ein ideales Gehölz für einen größeren naturnahen
Garten, da er vielen verschiedenen Tieren Unterschlupf und Futter bietet. Sorbus domestica zählt zu den seltensten
Baumarten europaweit. Sie braucht viel Wärme und Licht. Einzelne Exemplare dieser Baumrarität finden sich heute
auf Streuobstwiesen oder an Waldrändern. Im Garten ist der Speierling ein wahrer Hingucker während seiner
Blütezeit und im Herbst. Seine farbenfrohen, birnen- und apfelähnlichen Früchte leuchten weithin sichtbar. Der Name
Speierling gibt einen Hinweis auf den herb-sauren Geschmack des Wildobstes.
Zu allen Jahreszeiten bietet der Speierling ein wunderschönes Bild. Ende April öffnen sich die Blattknospen mit den
gefiederten, bis zu 40 cm langen Blättern. Sie bestehen aus bis zu 21 länglichen, fünf bis acht Zentimeter langen und
gesägten, frischgrünen Fiederblättchen. Ihre Unterseite erscheint graugrün und filzig behaart. Im Herbst
verabschiedet sich das Laub mit einer leuchtend gelb bis orangen Herbstfarbe von der Vegetationsperiode. Die Blätter
des Speierlings ähneln stark denen der Eberesche. Auch die Blütenrispen von Sorbus domestica zeigen die nahe
Verwandtschaft zu den Ebereschen. Im Mai öffnen sich zwischen den Laubblättern zehn Zentimeter große,
kegelförmige Schirmrispen. Ihre weißen Blüten verströmen einen angenehmen Duft und locken damit zahlreiche
Insekten an. Bienen verteilen die Pollen zwischen den Blüten. Bis ein Speierling blüht, vergehen gewöhnlich zwischen
zehn und 15 Jahre. Bis Anfang Oktober reifen die zwei bis vier Zentimeter großen, gelbliche Früchte, die sonnenseits
rötliche Backen aufweisen. Sie nehmen eine Apfel- oder Birnenform an. Der Geschmack der Früchte ist wegen des
hohen Gerbstoffgehalts äußerst herb. Bis heute sind halbreif gepflückte Früchte eine wichtige Zutat zum Apfelmost.
Konfitüren und Kompott aus Äpfeln, Birnen oder Quitten erhalten mit einer Zugabe von Speierling-Früchten eine
besondere Geschmacksnote. Die vitamin-C-haltigen Früchte sind als Winterfutter ebenso bei Vögeln und Kleintieren
beliebt.
Seit Jahrhunderten ist das Wildobstgehölz wegen seiner Früchte und seines Holzes begehrt. Der Speierling braucht
einen vollsonnigen, geschützten Platz im Garten. In einem milden Weinbauklima findet er optimale Grundlagen. Die
tiefreichenden Wurzeln der Pflanze sind optimal angepasst an warme und trockene Standorte. Ist der Speierling erst
einmal angewachsen, zeigt er sich sehr wüchsig und widerstandsfähig. Schnittmaßnamen sind anfänglich nicht
notwendig. Hat sich das Obstgehölz etabliert, ist es vollkommen winterhart
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